Kognitive Stimulationstherapie als Leitlinientherapie für Menschen mit Demenz

Fast 2% der Bevölkerung in Deutschland sind an Demenz erkrankt – das sind mehr als 1,6 Millionen Menschen (Deutscher Alzheimer Gesellschaft, 2016). Da die Lebenserwartung weiter steigt und Demenzerkrankungen typischerweise im höheren Lebensalter auftreten, stellt die Versorgung der Betroffenen eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhundert dar.
In Ermangelung einer Heilung von (neurodegenerativen und vaskulären) Demenzerkrankungen ist es das Ziel, die kognitiven Funktionen und die Lebensqualität der Betroffenen längstmöglich zu erhalten. In der S3-Leitlinie „Demenzen“ (GGN, 2016) erhält die Kognitive Stimulationstherapie (KST) im Bereich der psychosozialen Behandlungsverfahren eine B-Empfehlung, das heißt, sie sollte in der Behandlung von Demenzerkrankten eingesetzt werden.
Die KST ist eine evidenzbasierte Gruppentherapie für Menschen mit leicht- bis mittelgradiger Demenz. Sie wurde von Aimee Specir und Kollegen am University College von London entwickelt udn basiert auf bereits wirksamen kognitiven Behandlungsverfahren. Ziel der KST ist die kognitive Aktivierung der Teilnehmer, um deren kognitiven Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern. Dies soll eine größtmögliche Selbständigkeit positiv beeinflussen.
Die Wirksamkeit dieses Grupenprogrammes konnte in mehreren randomisiert- kontrollierten Studien nachgewiesen werden (Spector et al, 2003; Orrel et al, 2014).